Die hier vorgestellten Best-Of und Classic-Listen sind keine Vorschläge von Tonträgerfirmen oder (wie so oft in anderen Medien) einfach eine Aufreihung von CDs, sondern stellen meine subjektive Meinung dar. Es handelt sich dabei um Highlights der Musikgeschichte, die in jede Rap-Musiksammlung gehören!

20 CLASSIC RAP-LONGPLAYS

PUPLIC ENEMY “FEAR OF A BLACK PLANET” (1990)

Public Enemy - Fear Of The Black Planet

In einem Forum wurde ich mal gefragt, welche Scheibe von PUBLIC ENEMY meine beste ist. Ich habe sie danach alle durchgehört. “Fear Of A Black Planet” nimmt am wenigstens Rücksicht auf solche weisse Nigger wie mich. Tiefschwarz, sozialkritisch und die noisige “funklowdownafrojazzhippe” Musik begründete den Hardcore-Rap und zeigte all den “SlickRickRappern” die Grenzen auf. Unerreicht! Eine wichtige Frage bleibt: Flavor Flav! What Time Is It? 

LAQUAN “NOTES OF A NATIVE SON”  (1990)

Laquan - Notes Of A Native Son

Die erste mit richtigen Live-Musikern eingespielte Rap-Platte, an die ich mich erinnern kann. Sensationelle Tracks und das traurige daran ist, dass sie kein Schwein kennt. Samples wurden nicht benötigt, alles handmade! Noch nie war Rap so funky! Das von Bel Biv DeVoe  produzierte blieb leider das einzige Album des 16jährigen Beachrappers. Anspiel-Tipps: Brother To Brother - Now’s The B-Turn - Witness The Drift

ICE CUBE “AMERIKKKA’S MOST WANTED”  (1990)

Ice Cube - AmeriKKKa's Most Wanted

“Got Any Last Words?” fragt der Vollzugsbeamte, bevor er den Delinquenten auf den elektrischen Stuhl schnallt. “Yeah” entgegnet dieser:  “I Got Some Last Words. Fuck All Y’All!” - Switch! Sein Debut nach N.W.A. - purer Hardcore-Rap - elektrisierend - prägend für das gesamte Ganxta-Rap-Genre. Wenn ich mich zwischen einer Rap-CD für die Insel  entscheiden müsste: Diese hier oder PE’s “Fear”. Aber was für ne Frage! “Fuck All Y’All!”

FUN^DA^MENTAL “SEIZE THE TIME”  (1994)

Fun-Da-Metal - Seize The Time

Die Briten scherten sich einen Dreck um Marketing- Strategien und waren ihrer Zeit auch in der Club-Szene schon immer voraus. Wie das Konglomerat auf diesem Doppel Album klassische indische und orientalische Elemente im Hip-Rap manifestiert, ist ein rappiger Ausflug in eine fremde elektrisierende Welt. Extrem tanzbar!!! Anspiel- Tipps: Dog-Tribe - Seize The Time -President Propaganda - Fartherland - New World Order

MYSTIKAL “LET’S GET READY” (2000)

Mystikal - Let's Get Ready_2

Die Apocalypse is NOW! Der Rapper aus New Orleans “schejkt dein Äss”, dass es eine Wonne ist. Eine der wuchtigsten CDs des neuen Jahrhunderts. Tanzbar, aggressiv, wunderbar, Mit dabei sind Outkast, Da Brat und Nivea (nicht die Creme, Homeboy!). Wer die Platte nicht besitzt, ist (noch) nicht angekommen im Rap-Universum: Anspiel- Tipps: Shake Ya Ass - Jump - Come See About Me - U Would If U Could - Neck Uv Da Woods

DIGITAL UNDERGROUND “SEX PACKETS” (1990)

Digital Underground - Sex Packets

Die Band um Shock-G war die erste, die Parliament und Bootsy Collins mit Rap cross-overten. Tiefschwarze rollende Bass-Grooves wechselten mit Turntable- Spielereien. Über den kehligen Rap-Lyrics schwebt ein Funkateer-Falsetto, in den Samples wird Jimi Hendrix verarbeitet, der DJ beherrscht das Cross-Fading bis zum Exzess.  Anspiel-Tipps: The Humpty Dance - Rhymin’ On The Funk - Doowutchyalike

WU-TANG CLAN “W” (2000)

Wu-Tang Clan - The W

Eastcoast rules! Auch das dritte Album der New Yorker Formation “Wu-Tang Clan” verbreitet die wunderbare düstere Atmo der ersten Platten. Mit von der Partie sind Busta Rhymes, Isaac Hayes, Redman, Snoop Dogg u.a. - Kung Fu-Samples und bizarr-sinfonische  Klänge dominieren die Musik. Anspiel-Tipps: One Blood Under W - Gravel Pit - Protect Ya Neck - Let My Niggas Live

THE DOGS  “BEWARE OF THE DOGS” (1991)

BewareOfTheDogs_1

Originärer Miami Freestyle-Rap mit dröhnenden Bässen, der eine Herausforderung an alle Lautsprecher (und die Nachbarn, he, he) ist und wie es ihn nur in Florida gibt und nicht auf den ”Mainstream-Weicheier-Scheibchen der Two Live Crew. Hier kommen die “explicit lyrics” von der Seele, keine Teenie-Gang mit der Sprühdose: Pure Doggy- Stylee!  Anspiel-Tipps: Talking True Shit - Nasty Dance - Get Down und weitere dirty bastards!

THE BEASTIE BOYS “PAUL’S BOUTIQUE” (1989)

Beastie Boys - Pauls Boutique_1

Selten ist es einer weissen Band vorher gelungen, die Musik der schwarzen dermassen zu adaptieren und zu produzieren, dass die Musik sogar vom “black people tribe” als cool empfunden wurde. Âuf keiner anderen Platte werden so viele Samples verarbeiten wie es hier der Fall ist. Von der Party-Band zu ersten Stunde zur hippsychedelischen TOP-Seller. Die erste und einzige Kopfhörer-Platte im Rap, die ich kenne!

AFU-RA “BODY OF THE LIFE FORCE”  (2000)

Afu-Ra - Body Of The Life Force

Hier gibt es definitiv alles, was das Rap-Hertz begehrt. HipHop, Dancehall-Vibes, Psychedelischen Hardcore, Rückwärtsschleifen, Oldschool-Beats, Dub. “Body Of The Life Force” ist eines der innovativsten Sprechgesang-Alben der letzten Jahre und dafür sorgt auch die illustre Gästeschar, die sich hier mit ihren Beiträgen ansammelt. Anspiel-Tipps: Defeat - D&D Soundclash - Mortal Kombat - Equality - Mic Stance - Montony

YALL SO STUPID “VAN FULL OF PAKISTANS” (1992)

Yall So Stupid - Van Full Of Pakistans

Estcoast-Rap war schon immer gehaltvoller. (Klingelt da einer schon an meiner Tür und will mich umblasen?) Das Quartett aus New York überraschte mit rollenden Bässen und Party-Feeling, wie  seit den frühen Beasties nicht mehr gehört. Funky Rap-Grooves over and over! Eine der besten “unknown” Rap-Produktionen der 90er. Shame on you, you radio-bastards! Anspiel-Tipps: 85 South - Monkey Off My Back - Bowl Of Soul

ROB BASE & D.J. E-Z ROCK “IT TAKES TWO” (1989)

Rob Base And DJ E-Z Rock - It Takes Two

Die Platte, die dazu beitrug den Rap zum kommerziellen HipHop zu veredeln (oder zu verschandeln, wie Puristen meinen) Der Titelsong lief mehrere Jahre in sämtlichen Diskotheken ohne jegliche Abnutzungserscheinungen. Nach dieser Platte war alles anders. Sneakers, Jogging-Suits, Eminem fing an zu rappen, Rap lief im Radio. Und: Ohne die Platte hätte es Ice-MC (Lord, have Mercy!) nie gegeben. Durch und durch Teenie-Rap. Anspiel-Tipps: Alles

KOOL MOE DEE “KNOWLEDGE IS KING”  (1989)

Kool Moe Dee - Knowledge Is King

Old-School-Rap. Er war der koolste Eastcoast-Rapper und der wahre Grandmaster im Business. Er strotzt vor Selbstbewusstsein und “black self- conciousness” und genau das kommt bei dieser Platte einzigartig rüber. Dröhnende Bässe,  humorvolle und doch sozialkritische Texte, eine der ersten Swing-Beat-Produktionen von Riley. Anspiel-Tipps: They Want Money - All Night Long - I Go To Work - Avenue - Get The Picture - Pump Your Fist

OUTKAST “STANKONIA”  (2002)

Outkast - Stankonia

Kritiker legen das Duo aus Atlanta gerne in der Dirty South- Schublade ab, sie selbst sehen sich gerne als “Southern Soul” oder “G-Funk”, der Begriff Psychedelic Techno-Rap- Funk könnte m.E. auch zutreffen - egal - das Album ist vielseitig und bietet eine Fülle an bombigen Ideen und bis dahin nicht gehörten Arrangements in diesem Genre. Die Anspiel- ipps: Bombs Over Bagdad - Spaghetti Junction - Humble Mumble - Gangsta Shit

TUNG TWISTA “RUNNIN’ OFF AT DA MOUTH”  (1993)

Tung Twista - Runnin Off At Da Mouth

So wie der jamaikanische Daddy Freddy im Ragamuffin oder der englische Silver Bullet im HipHouse ist er hier die schnellste Zunge im schwarzen Amerika. Er feuerte seine Tongue-Salven ab wie ein Maschinengewehr und der Groove der hinterlegten Musik ist dazu noch funky und wenn man clever genug ist, kann man mit den Bässen sogar die Gläser in der Vitrine zum Springen bringen. Anspiel-Tipps sind: Razzamatazz - No Peace Sign

LL COOL J “BIGGER AND DEFFER”  (1987)

LL Cool J - Bad

Er war derjenige, der zur damaligen Zeit die meisten Kiddies beeinflusste. Es war auch die Zeit der ”Gold-Chains Around Your Neck”, die Zeit der exzessiv scratchenden DJs und der Beginn der “dissenden” Rapper. Das vorliegende Album pendelt zwischen Old School-Rap und Minimal Hardcore- Noises. Die deffen Anspiel-Tipps: I’m Bad - Get Down - My Rhyme Ain’t Done - Go Cut Creator Go - Ahh, Let’s Get Ill - Kanday

OVERLORD X “WEAPON IS MY LYRIC”  (1990)

OverlordX_1

Die britische Rap-Bewegung konnte nie so richtig Fuss fassen im restlichen Europa. Der Grund: Die Beets und Grooves waren zu hart, die Noises zu extrem für ein mainstream-Publikum. Die Tracks/Songs sind so dermassen voll mit musikalischen Core-Elementen, die sich bunt gemischt an allen Styles orientieren. Tribal Funk für alle Rap- Gore-Fans! Dröhnende Anspiel-Tipps: Rough In Hackney - Weapon Is My Lyric - Brutal Bass - 2 Bad

CYPRESS HILL “BLACK SUNDAY” (1992)

Cypress Hill - Black Sunday

Sound und Texte sind düster wie das Cover, die “industrial” Sirene zum Einstieg kongenial, es ist die Platte, die eine Jugendbewegung infiziert mit Sounds & Cannabis, die Philosophien und Identifikationsfaktoren schafft, es ist vor allem die Platte, die eines klar macht: ONE NATION UNDER A HIP HOP MARY JANE GROOVE. Einige der rauchwolkigen Anspiel-Tipps: Insane In The Brain - I Ain’t Goin’ Out Like That - I Wanna Get High

N. W. A. “STRAIGHT OUTTA COMPTON”  (1988)

N.W.A. - Straight Outta Compton_3

“You’re now about to witness the strength of street knowledge” sind die ersten harmloseren Worte der Platte. Was folgt, war das Debüt von Ice, Dr. Dre & Eazy-E und eine der ersten Explicit Lyrics-Bomben, die mit ihren Aufklebern die Cover verschandelten. Der Legende nach kommt hier das Wort “Fuck” 248 x vor. Es war auch die Platte, bei der Producer später massenhaft ihren Shit geklaut haben. Definitive RAP-Grooves FÜR DIE EINSAME INSEL!

BOO-YA TRIBE “NEW FUNKY NATION” (1990)

Boo-ya Tribe - New Funky Nation

Dass Rap ein weltweites Phönomen geworden war, wurde spätestens klar, als Six Bad Brothas aus Samoa eines der schwungsvollsten Rap-Funk-Alben abgeliefert haben und wie ein Phoenix aus der Asche aufstiegen. Leider kam die neue funky Nation danach nie mehr so richtig auf Touren, aber diese Platte hier swingt und hat den richtigen Bass- Boom! Anspiel-Tipps: Psyko Funk - R.A.I.D. - Walk The Line - Rated R - Riot Pump

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