Die hier vorgestellten Best-Of und Classic-Listen sind keine Vorschläge von Tonträgerfirmen oder (wie so oft in anderen Medien) einfach eine Aufreihung von CDs, sondern stellen meine subjektive Meinung dar. Es handelt sich um Highlights der Musikgeschichte, die in jede Worldmusic-Musiksammlung gehören!

20 CLASSIC WORLDMUSIC-LONGPLAYS

FELA ANIKULAPO KUTI
“THE TWO SIDES OF FELA - Jazz & Dance” (1999)

Fela Anikulapo Kuti -Jazz + Dance

Keine Platte repräsentiert so wie diese vorliegende die zwei Gesichter von Mr. Fela Kuti. Wobei der Titel irreführend ist, denn auch CD 1 (Jazz) ist extrem groovy und ermöglicht es dem Hörer keine Minute still zu setzen. Die Platte verbreitet Unruhe und hat mehr Drive als zahlreiche moderne Dancefloor-Scheiben: Anspiel-Tipps: Absolut nicht gelogen - jeder einzelne Track! Und man bekommt fürs Geld rund 126 vergnügliche Minuten!

SAMUDHRAM - VAANAVIL -
NAAN PAADA NINEIPATHLLAM (2002)

Mitte der 90er Jahre traf die erste Bollywood-Welle unvorbereitete Musikfans wie damals die Pest im Mittelalter den europäischen Kontinent. Die Musik der Tamilen ist aber weniger gefährlich - das Gegenteil ist der Fall: Für ungeübte Musikeuropäer klingt es schmalzig, kitschig und oberflächlich, aber die Rhythmen, die von indischen Tablas, Sitars und Pseudosinfonik vorangetrieben werden, sind komplex & einzigartig. Einige der zahlreichen Highlights: Pine Apple - Velinatu Katru - Kanni Koil - Holi Holi

VARIOUS ARTISTS “UNIVERSAL TRAVEL GUIDE 1” (1999)

Universal Travel Guide

Die Welt der Musik auf einem Sampler, es gibt davon zahlreiche, aber dieser hier ist ohne Frage einer der Besten. Rai, Bahia Raggae, Rembetiko, Tango-Rock, Anatolischer Zigeuner-Rock, Algerischer Techno-Rock, Afro-Jazz und eine illustre Besetzung. Wer in die moderne Weltmusik einsteigen möchte, bekommt hier ein vom Preis absolut faires Angebot. Zugreifen und eintauchen in die spannende Welt der modernen Worldmusic.

SOUAD MASSI “DEB” (2003)

Souad Massi - Deb sc

Wer bisher immer gedacht hatte, Musik aus Israel bestünde nur aus wilden Klezmer-Achterbahnfahrten, der kann sich hier wirklich eines Besseren belehren lassen. “Deb” ist eine vielseitige, anspruchsvolle und moderne Pop-Produktion von einer Dame, die ihre Songs mit sehr viel Intensität und Gefühl vorträgt. Anspiel-Tipps gibt es auf dieser tollen CD zuhauf: Ya Kelbi - Ghir Enta - Ech Edani - Tant Pis Pour Moi - yawlidi - houria - berl el madhi

MARLUI MIRANDA “IHU TODOS OS SONS” (1995)

Marlui Miranda - Ihu Todas Os Sons sc

Du bist im brasilianischen Regenwald, kennst niemanden - Du bist  verloren. Um Dich herum brüllen Tiger, Schlangen klappern, Krokodile warten auf Dich mit aufgerissenen Großstadtgoschis. Verzweiflung pur! Doch plötzlich kommt eine aussergewöhnliche Sängerin mit Musik, die Dich erleuchtet und die Dich zum  Stern oberhalb der 25m hohen Baumwipfel führt. Die Wipfelstürmer: Tchori Tchori - Naumu - Aruna - Meko Merewa - Pame Daworo

NGUYEN LE “TALES FROM VIETNAM” (1996)

Nguen Le - Tales From Vietnam sc

Es ist fürwahr eine fremde Welt, die sich dem Hörer erschliesst. Es ist Musik von solcher Gewalt und Schönheit, die faszinierend zum Zuhören zwingt. Nach rund 50 Durchläufen entdeckt man immer rnoch neue Aspekte in diesem traditonell-ethnisch-modernen Werk. Tipp: Köpfhörer drauf - Augen schliessen und in der Musik versinken: Definitive Platte für die einsame Insel - Megatracks: The Black Horse - Trông Com

ALI HASSAN KUBAN “FROM NUBIA TO CAIRO” (2001)

Ali Hassan Kuban sc

Die nubische Kultur wurzelt in schwarzafrikanischen und  arabischen Ethnien und alleine diese Mischung der unterschiedlichen antiken Völkerstämme ergibt heute eine höchst unterhaltsame explosive tanzbare Musik. Hassan Kuban ist der einer der führenden Exportartikel in Sachen nubischer Musik. Für Arabien-Fans eine Erweiterung des musikalischen Horizonts. Anspiel-Tipps: Sukkar, Sukkar - Mabruk - Hanwil Tanza

NEBA SOLO “KENEDOUGOU FOLY” (1997)

Neba Solo - Kenedougou Foly sc

Néba Solo ist Balafonist. Ganz schön balla balla. Hier kommt eine ganze Gruppe dieser hohlen, hölzernen Resonanzkörper zum Einsatz. Die Jungs des Orchesters spielen aber noch weitere traditionelle Instrumente und schaffen eine hypnotische perkussive originäre Regenwald- Atmosphäre aus Mali. Spielt diese CD und es regnet nie mehr in Euren Herzen.    Anspiel-Tipps: Cinporoko nongoro - Noumou foly - Dely fara mande

KHALED “SAHRA” (1997)

Khaled - Sahra sc

An und für sich schon eine POP-Scheibe, der große Hit “Aicha” ist zufällig auch drauf, ist aber hier nur ein Mitläufer zwischen weiteren großartigen Songs. Wie fast alle modernen Worldmusic-Platten mit der Lizenz zum “bis ins extatische Tanzen” ausgestattet. ”Sahra” ist einfach pures energisches Lebensgefühl, das durch eine Garde westlicher Stars erweitert wurde. Anspiel-Tipps: Ouelli El Darek - Mektoubi - Oran Marseille - Didi

RABIH-ABOU KHALIL “BLUE CAMEL” (1992)

Rabih-Abou Khalil - Blue Camel sc

Von Kritikern oftmals mit dem Begriff Worldjazz etikettiert, offenbart diese Musik, wenn man sich in sie vertieft, eine Beautiness/Schönheit, die sich dem konzentrierten Hörer meist erst beim wiederholten Genuss erschliesst. Die Komplexität der arabischen Musikwelt verbindet sich hier mit  klassisch-westlicher Jazz-Improvisation. Oud & arabian percussion meets Saxophone & trumpet. Eine “Kopfplatte” zum guten Cabernet Sauvignon!

NATACHA ATLAS “GEDIDA” (1998)

Natacha Atlas - Gedida sc

Dem schwermütigen Einstieg in die CD folgt arabische perkussive Tanzmusik unterlegt mit wuchtigen Basslinien, zu denen  die Sängerin unterstützt von marokkanischen Kehlkopftrillern, traditionellen Instrumenten wie ein tanzender Bauchtanz-Derwish  umher wirbelt. Natasha Atlas bietet Worldmusic-Crossover par Excellence: Die Anspiel- Tipps: Ezzay - Bahlam - Mahlabeya - Aqaba - Kifaya  und das außerirdisch gute Mistaneek

DANIELA MERCURY “FEIJAO COMARROZ” (1996)

Daniela Mercury sc

Worldmusic und Brasilien verbindet man oft mit Bossa- Nova- Geklampfe. Bei dieser CD spielt Gitarrenmusik zwar auch eine Rolle, aber diese hier ist eklektisch elektrisch und nur ein Mitglied im Orchester der Mixtur aus traditioneller und afromoderner progressiver Power-Bahia- Party. “Feijao Comarroz” ist von hinten bis vorne extrem tanzbar. Nix für Weicheier! Anspiel-Tipps: Rapunzel - Bate Couro - Vai Chover - Musa Calaber - Do Carinho

FANFARE CIOCARLIA “QUEENS AND KINGS” (1999)

Fanfare Ciocarlia - Queens And Kings sc

Wilde durcheinander gezwirbelte Polka-Klänge begrüssen den Zuhörer und nehmen keine Rücksicht auf Klischees. Zigeunermusik ist nicht bekannt für ihre Zurückhaltung, aber in der Musik dieses Orchesters sind Tragik, Party, Arablamenco, Bläser-Power, originäre Balkan-Gesänge und Virtuosität (mancher Jazzer findet hier Übungsmaterial für Jahre) auf wundersame Art vereint. Eine MUST-HAVE-CD für jeden World-Fan!

KASSAV “VINI POU” (1987)

Kassav - Vini Pou sc

Pompöse Tanzmusik aus der Karibik. Die Band, deren Mitglieder überwiegend aus Paris stammen, ist bekannt für ihre hochenergetischen Konzerte. Und sie versteht es, diese Energie auf Zelluloid zu bannen. Die Musik heißt “Zouk”, hat afrikanische Wurzeln, ist dem Lambada entfernt ähnlich, aber die Arrangements sind wesentlich progressiver = erwachsener. Die “Zouk”enden Anspiel-Tipps: Syé Bwa - Flash - Souf Zouk - Ayen pol mol - Zot Vini Pou

SALIF KEITA “SORO” (1989)

Soro

Die einzigartige Stimme von Salif Keita fliegt wie eine Fanfare über den Stücken des 1988er in Dakar aufgenommenen Albums. Moderne Produktion gemixt mit afrikanisch-malinesischer Gesangstradition und den Einflüssen von Rock, Latin, Reggae und der typisch- afrikanischen Up-Beat-Dancefloor-Energie. Zeitloses Alben. Ein afrikanisches Album für die Insel. Anspiel-Tipps: Wamba - Soro - Souareba - Sina - Cono

EDDIE PALMIERI “LA VERDAD” (1988)

Eddie Palmieri - La Verdad

Eine genial-scharfe Sauce, die der große Meister hier kredenzt. Die erste Seite repräsentiert die lebenslustige Seite mit tollen Leadvocals von Luis Vergara, Tony Vega u.a., dazu kommt die Elite der Salsa-Musiker aus Puerto Rico. Die zweite Seite ist purer Latin-Salsa-Jazz, nicht weniger explosiv. Definitiv eine PLATTE FÜR DIE EINSAME INSEL!!!  Check It Out: El Cuarto - Conga Yambumba - und der instrumentale Latin-Jazz-Jam Noble Cruise

LE GRAND MAITRE FRANCO ET LE T.P.O.K. JAZZ
“L’ANIMATION NON STOP” (1987)

Franco+TPOK sc

Der Titel, der außer der Headzeile noch Lunge, Beine und Koordination beansprucht, denn man muss - wie sagte bereits Serka Verduchka - TANZEN! Der leider bereits verschiedene Bandleader und sein Ensemble mit einer  Kombination aus Spaß und Speed-Rumba! Der “Soukous” von diesen kongolesischen Spitzenmusikern läuft ohne Pause durch wie bei einer Endlosschliefe. Karibischer als jede karibische Band es je sein könnte!

OUM KOULSOUM “HADITH AL ROH” (1972)

OumKoulsoum-LP sc

Die Musik ist von einer dramatischen schwermütigen Schönheit und dabei aber nur interessant für Musik- Liebhaber, die sich Zeit geben und darauf einlassen möchten. Für “normale” westliche Ohren harter Tobak, für alle anderen kraftvoll und majestätisch. Zwei ultralange Stücke sind auf der Platte und wenn auf der B- Seite das Tempo angezogen wird, zünde ich mir einen Stengel an und fliege auf die Spitze der Pyramide.

ALEKSANDR DJUMIN “JARAB” (2006)

Aleksandr Djumin

Der Mix aus Power-Folk und anspruchsvoll produzierter russischer Pop-Musik zündet beim ersten Durchgang. Jedes Stück ein potentieller Hit und wer sich nicht an der russischen Sprache stört, kann hier nur gewinnen. High NRG- Casatchok, Ein Chor, der an die vollbesetzte Dusche in einem sibirischen Gulag erinnert, Akkordion-Stakkatos - beim 3. Song bin ich auf dem Tisch und stampfe vor Begeisterung rhythmisch ein Loch in die Tischplatte.

PUREWSUREN “ZAGAAN SAR” (1998)

Purewsuren

Sie spielt die yatag (eine mongolische Harfe) und sie versteht es, mit ihrem Spiel und Gesang, die Weite der mongolischen Steppe vor dem geistigen Auge  auferstehen zu lassen. Anders als bei Aufnahmen mit wahllos zusammen gewürfelten Ensembles überzeugen die traumhaft vorgetragenen Lieder ihrer ersten CD durch Klarheit und Ruhe. Anspiel-Tipps: Tawan erdene - Tuulin ursgal - Tald unasan dsawat - Tuulin ursgal - Ehin tuchei duu

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