Dr. Music hat sich mit dem Inhaber Werner Fiolka unterhalten und gefragt, wie er dazu kam, gerade die Marke KIA zu verkaufen.
Werner, wie bist Du denn dazu gekommen, ein KIA Autohaus zu führen?
Ich habe in der Autobranche Grosshandelskaufmann gelernt und bin während meiner Ausbildung auch sämtliche Stationen durchlaufen - war dann später sogar Service Techniker, obwohl ich aus dem kaufmännischen Bereich kam. Ich bin dann nach 4 Jahren bei Georg Opel in den Aussendienst gegangen, habe dort Neuwagen verkauft und nach weiteren vier Jahren bin ich dann als Verkaufsleiter nach Bad Mergentheim gegangen. Ich war dort seinerzeit mit 28 Jahren der jüngste Verkaufsleiter in Deutschland und habe mich dann wiederum ein paar Jahre später, das war 1986, selbständig gemacht. Ich habe damals noch ohne ein bestimmtes Fabrikat angefangen. Die KIA Vertretung habe ich 1993 übernommen.
Und seitdem gibt es die KIA Vertretung im Margetshöchheim?
Hier an diesem Ort in Margetshöchheim bin ich seit 1986, also seit Beginn an. Das ist jetzt genau 24 Jahre her und seit 1993 gibt es hier die KIA Vertretung.
Hast Du am Anfang sämtliche Modelle angeboten?
Wir hatten am Anfang die Lada Vertretung, das ist ein russisches Auto gewesen, aber die waren auch nur zwei Jahre auf dem deutschen Markt gewesen und danach haben die sich wieder verabschiedet.
Und wie kam es zur Entscheidung, die KIA Vertretung zu übernehmen?
Als damals Lada auf uns zukam, wollte ich das Modell gar nicht nehmen, aber sie wollten noch ein zweites Fabrikat dazu nehmen und das war - wie wir im Nachhinein erfahren haben - KIA gewesen und im Laufe der Jahre hat sich dann auch heraus kristallisiert, dass KIA einfach die bessere Automarke ist, was die Bandbreite anbelangt und LADA ist ja dann mehr oder weniger in Deutschland pleite gegangen.
Und wo ist hier in Deutschland der Hauptsitz von KIA? Die sind seit 2 Jahren in Frankfurt, direkt neben dem Messegelände. Der Ursprung von KIA Deutschland war damals in Hamburg gewesen, später gab es dann den Umzug nach Bremen und von dort sind sie dann wiederum zwei Jahre später von Bremen nach Frankfurt in die Europazentrale umgezogen.
Hast Du damals mit Widrigkeiten rechnen müssen, mit anderen Autohändlern oder anderen Marken, weil KIA ja damals doch keine bekannte und renommierte Marke war.
Mit Widrigkeiten weniger. Das grösste Problem war damals, dass keiner wusste, was KIA eigentlich bedeutet. Diese drei Buchstaben KIA. Wir haben damals angefangen, unsere damaligen Kunden an zu schreiben, um mit zu teilen: “Was ist KIA?” Manche haben gedacht, es wäre ein Schokoriegel. Dabei ist KIA sogar
auf dem asiatischen Markt eine alteingesessene Automarke. KIA baut ja mittlerweile seit über 50 Jahren Autos und ich war eigentlich schon von Anfang an von dem Produkt überzeugt. Aber am Anfang war es schwer, den Leuten begreiflich zu machen, dass es sich hierbei um eine gute Automarke handelte. Wir haben ja damals überall gestanden auf Einkaufsmärkten, auf Möbelmärkten, auf Blumenmärkten, auf Wochenschauen, überall - nur damit die Leute überhaupt mitbekommen haben, worum es sich bei KIA handelt. Die Leute ins Haus zu holen ist schwieriger, als sich irgendwo draussen hin zu stellen. Am Anfang haben die Leute ja Vorurteile gehabt, die haben das Auto nicht einmal angeschaut nach dem Motto: “Igitt! Was wollen wir denn mit einem Asiaten?” Und den Aufschwung hat KIA damals auch erst erfahren mit dem Modell Sorento. Als dieses Modell damals auf den deutschen Markt kam, hat die Automarke KIA plötzlich ihren richtigen Aufschwung erhalten. Auf einmal war KIA in aller Munde. Und mittlerweile ist KIA auch als Automarke so bekannt wie jeder andere japanische Hersteller. Die Amerikaner haben damals schon ihre Mazdas und Mitsubishis gefahren.
Ja, aber das sind ja Japaner. An koreanischen Autos gab es einmal vier Marken, aber zurzeit gibt es nur noch HYUNDAI und eben KIA auf dem deutschen Markt.
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